Blasenschwäche aufgrund von körperlichen Veränderungen
Inkontinenz bei Männern kann durch verschiedene Faktoren verursacht werden. Die häufigsten Ursachen sind eine Vergrößerung der Prostata und eine schwache Beckenbodenmuskulatur.
Prostatavergrößerung
Eine der Hauptursachen für Inkontinenz bei Männern ist eine vergrößerte Prostata. Dieses Organ wächst ein Leben lang. Die Prostata, die anfangs etwa die Größe einer Kastanie hat, kann im Alter auf die Größe einer Apfelsine anwachsen. Ab einem bestimmten Alter kann sie so groß werden, dass sie die Harnröhre zusammendrückt. Diese Verengung der Harnröhre führt dazu, dass der Urin beim Wasserlassen nicht vollständig ausgeschieden wird. Der verbleibende Rest tritt danach oft tröpfchenweise unkontrolliert aus, was als Überlaufinkontinenz (chronische Harnretention) bezeichnet wird.
Alterungsprozess
Die Vergrößerung der Prostata ist ein normaler Alterungsprozess und betrifft nahezu jeden Mann. Diese Zunahme an Volumen ist meist gutartig und unterscheidet sich von einer bösartigen Vergrößerung wie dem Prostatakarzinom.
Symptome
Durch die Vergrößerung kann die Prostata die Harnröhre zusammendrücken, was den Urinfluss behindert und zu Beschwerden wie häufigem Harndrang, schwachem Harnstrahl oder Restharnbildung führt.
Schwache Beckenbodenmuskulatur
Ein weiterer häufiger Grund für Inkontinenz bei Männern ist eine schwache Beckenbodenmuskulatur. Besonders betroffen sind Männer, die kürzlich eine Prostataoperation hatten. Nach der Entfernung der Prostata kann die Beckenbodenmuskulatur geschwächt sein, was zu einer Belastungsinkontinenz führt. Diese Art der Inkontinenz tritt auf, wenn Druck im Bauchraum entsteht, zum Beispiel beim Heben schwerer Lasten, Husten oder Lachen.
Weitere Ursachen
Neben der Prostatavergrößerung und einer schwachen Beckenbodenmuskulatur gibt es noch andere Faktoren, die zu Inkontinenz bei Männern führen können.
Entzündungen der Harnwege
Diese treten besonders häufig bei jungen Männern auf und können zu vorübergehender Inkontinenz führen.
Erkrankungen
Chronische Erkrankungen wie Diabetes mellitus oder Folgen von Schlaganfällen können die Blasenfunktion beeinträchtigen.
Psychische Belastungen
Hoher psychischer Stress oder traumatische Erlebnisse können ebenfalls zu unfreiwilligem Urinverlust führen.
Frühzeitige Vorsorge
Inkontinenz bei Männern ist häufig mit dem natürlichen Alterungsprozess und der damit verbundenen Vergrößerung der Prostata verknüpft. Ab etwa 50 Jahren steigt die Wahrscheinlichkeit, dass Männer Symptome von Blasenschwäche entwickeln. Regelmäßige ärztliche Vorsorgeuntersuchungen sind daher wichtig, um Veränderungen der Prostata frühzeitig zu erkennen und geeignete Maßnahmen zur Behandlung oder Vorbeugung von Inkontinenz zu ergreifen. Die richtige Diagnose und Behandlung können die Lebensqualität erheblich verbessern und helfen, die Kontrolle über die Blase wiederzuerlangen.