Warum treten Blasenbeschwerden in den Wechseljahren auf?
Die hormonellen Veränderungen während der Menopause sind der Hauptgrund, warum viele Frauen in den Wechseljahren Blasenprobleme wie die Reizblase entwickeln. Der Rückgang der Östrogenproduktion führt zu einer Rückbildung der Schleimhäute in der Vagina, der Gebärmutter sowie der Blase und der Harnröhre. Gleichzeitig verlieren der Beckenboden und das umgebende Bindegewebe an Festigkeit und Elastizität, was die Blasenfunktion beeinträchtigen kann.
Der Verlust von Spannkraft und Elastizität im Harntrakt und den Geschlechtsorganen kann dazu führen, dass sich die Blase geringfügig absenkt. Dies erschwert die bewusste Kontrolle über die Blasenentleerung und den Verschluss der Blase. Jede fünfte Frau im Alter zwischen 40 und 50 Jahren hat in den Wechseljahren mit Inkontinenz zu kämpfen. Eine Reizblase, die zu starkem oder häufigem Harndrang führt, ist dabei genauso verbreitet wie unbeabsichtigter Urinverlust (Inkontinenz) bei körperlicher Belastung wie Lachen, Niesen oder schwerem Heben.
Zusätzlich können gynäkologische Eingriffe, wie die Entfernung der Gebärmutter oder Operationen bei einer Gebärmuttersenkung, die Lockerung des Beckenbodens begünstigen und damit Blasenprobleme wie eine Reizblase verstärken.
Was kann man bei Blasenschwäche in den Wechseljahren tun?
Blasenschwäche ist während der Wechseljahre weit verbreitet, aber keine Sorge – frühzeitig erkannt und richtig behandelt, lassen sich diese Probleme gut bewältigen. Wichtig ist es, schnell zu handeln, sobald vermehrter Harndrang auftritt. Je früher das Problem erkannt wird, desto besser kann man es angehen.
Beckenbodentraining
Beckenbodentraining ist eine nicht-medikamentöse Therapieoption, die bei verschiedenen Blasenproblemen wirksam sein kann. Dabei werden gezielte Übungen durchgeführt, um die Muskeln im Beckenbodenbereich zu stärken und die Kontrolle über die Blase zu verbessern. Diese Übungen zielen darauf ab, die Beckenbodenmuskulatur zu kräftigen, um die Harnröhre zu unterstützen und unwillkürlichen Harnverlust zu verhindern.
Operative Eingriffe oder Pessare
Operative Eingriffe und Pessare sind therapeutische Optionen für Frauen mit Symptomen einer Gebärmutter- oder Blasensenkung, die oft mit Inkontinenz verbunden sind. Bei einer Gebärmutter- oder Blasensenkung kommt es zu einem Absinken der Gebärmutter oder Blase in die Vagina aufgrund einer Schwäche des Bindegewebes und der Beckenbodenmuskulatur. Dies kann u.a. zu Beschwerden wie Harninkontinenz, Problemen beim Wasserlassen und Schmerzen beim Geschlechtsverkehr führen.
Operative Eingriffe können in fortgeschrittenen Fällen notwendig sein, um das betroffene Organ zu stützen und die Symptome zu lindern. Diese Eingriffe werden in der Regel von einem Gynäkologen durchgeführt und erfordern eine sorgfältige Nachsorge, um die Genesung zu unterstützen.
Pessare sind medizinische Vorrichtungen, die in die Vagina eingeführt werden, um die Gebärmutter oder Blase zu unterstützen. Sie wirken, indem sie Druck auf die betroffenen Organe ausüben und sie in ihre natürliche Position zurückbringen. Pessare können eine nicht-operative Alternative sein. Sie werden individuell angepasst und erfordern regelmäßige Überprüfungen, um sicherzustellen, dass sie richtig sitzen und keine Beschwerden verursachen.
Physio- oder Reizstromtherapie
Die Physio- und Reizstromtherapie sind nicht-invasive Behandlungsmethoden, die dazu dienen, die Blasenfunktion zu unterstützen und verschiedene Arten von Blasenproblemen zu behandeln, darunter auch Inkontinenz.
Die Physiotherapie zielt darauf ab, die Muskeln des Beckenbodens zu stärken und zu trainieren. Dies geschieht durch gezielte Übungen, die die Koordination, Kraft und Ausdauer der Beckenbodenmuskulatur verbessern. Ein spezialisierter Physiotherapeut kann individuelle Übungsprogramme entwickeln, die auf die Bedürfnisse und Symptome jedes einzelnen Patienten zugeschnitten sind. Durch regelmäßiges Training können die Patienten lernen, ihre Blasenkontrolle zu verbessern und Inkontinenzsymptome zu reduzieren.
Die Reizstromtherapie, auch als elektrische Stimulation bezeichnet, verwendet elektrische Impulse, um die Muskeln des Beckenbodens zu stimulieren. Dies kann dazu beitragen, die Muskelkraft und Kontrolle zu verbessern sowie die Blasenfunktion zu regulieren. Während der Behandlung werden Elektroden an bestimmten Stellen am Körper angebracht, um gezielte elektrische Signale an die Beckenbodenmuskulatur zu senden. Dies kann dazu beitragen, die Muskelkontraktionen zu regulieren und die Blasenkontrolle zu verbessern.
Sowohl die Physio- als auch die Reizstromtherapie können in Kombination mit anderen Therapien wie Beckenbodentraining und Verhaltenstherapie eingesetzt werden, um optimale Ergebnisse zu erzielen. Die Auswahl der geeigneten Therapiemethode hängt von den individuellen Bedürfnissen und der Diagnose des Patienten ab und sollte in Absprache mit einem qualifizierten Facharzt erfolgen.
Verhaltenstraining
Das Verhaltenstraining ist eine nicht-medikamentöse Therapiemethode, die darauf abzielt, das Management von Blasenproblemen zu verbessern, insbesondere bei Menschen mit überaktiver Blase oder häufigem Harndrang. Es beinhaltet das Führen eines Blasentagebuchs, um das Muster des Harndrangs und die Auslöser für übermäßiges Wasserlassen zu dokumentieren.
Indem die Betroffenen ein Blasentagebuch führen, können sie ihre Blasenmuster besser verstehen und identifizieren, welche Faktoren den Harndrang auslösen oder verstärken können. Dies ermöglicht es ihnen, gezielt Verhaltensänderungen vorzunehmen, um den Harndrang zu kontrollieren und die Blasenfunktion zu regulieren.
Das Blasentagebuch kann auch dazu verwendet werden, die Wirksamkeit anderer Behandlungsansätze wie Medikamente, Beckenbodentraining oder physikalische Therapien zu überwachen. Durch die Aufzeichnung von Daten wie dem Volumen der urinierten Flüssigkeit, der Häufigkeit des Toilettengangs und dem Auftreten von Inkontinenzepisoden können die Betroffenen und ihre Ärzte die Behandlung individuell anpassen und optimieren.
Darüber hinaus kann das Verhaltenstraining auch Entspannungstechniken und Blasentraining umfassen, bei denen die Betroffenen lernen, ihren Harndrang zu kontrollieren und ihre Blase zu trainieren, um längere Intervalle zwischen den Toilettengängen zu ermöglichen. Dies kann dazu beitragen, die Blasenkapazität zu erhöhen und die Kontrolle über die Blasenentleerung zu verbessern.
Insgesamt ist das Verhaltenstraining eine wichtige Komponente in der Behandlung von Blasenproblemen und kann dazu beitragen, die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern, indem es ihnen die Werkzeuge und Strategien gibt, um ihren Harndrang zu kontrollieren und ein aktives Leben zu führen.
Hilfsmittel
Hilfsmittel wie Inkontinenzprodukte spielen eine entscheidende Rolle im Alltag von Menschen mit Blasenproblemen, insbesondere bei Frauen in den Wechseljahren, die unter einer Reizblase leiden. Inkontinenzprodukte wie Einlagen und spezielle Inkontinenz-Unterwäsche bieten nicht nur zuverlässigen Schutz vor ungewolltem Urinverlust, sondern auch Komfort und Diskretion.
Einlagen sind dünn und diskret und können leicht in der Unterwäsche getragen werden, um kleine Urinverluste aufzufangen und die Kleidung trocken zu halten. Sie sind in verschiedenen Saugstärken erhältlich, um den individuellen Bedürfnissen gerecht zu werden. Spezielle Inkontinenz-Unterwäsche hingegen ähnelt herkömmlicher Unterwäsche und bietet einen eng anliegenden, sicheren Sitz sowie zusätzlichen Schutz vor Auslaufen und Geruchsbildung.
Die Verwendung von Hilfsmitteln ermöglicht es den Betroffenen, ihren normalen Alltag trotz Blasenproblemen fortzusetzen. Sie können weiterhin ihren täglichen Aktivitäten nachgehen, ohne sich Gedanken über unangenehme Situationen oder mögliche Leckagen machen zu müssen.
forma-care Produkte bieten maximalen Schutz und Komfort, damit Sie sich in jeder Situation sicher und unbeschwert fühlen und Ihr Leben genießen können – auch mit Blasenproblemen in den Wechseljahren.